Katie Caiger
Von Windeln, Wahnsinn und Wachstum: Erkenntnisse einer Mama im Ausland
Aktualisiert: 17. Sept. 2021
Ich war nicht immer so. Wenn Menschen mich heutzutage kennenlernen, beschreiben sie mich oft mit den Worten "Ruhepol", "besonnen", "in sich ruhend", "angekommen".
Vor vielen Jahren, als Mama von Kleinkindern, die nebenher noch ein Geschäft aus dem Boden stampfte, sah die Welt noch anders aus.

Ich war regelrecht erschöpft - und dementsprechend nicht imstande, auch nur ein gutes Haar an mir, meinem Mann oder meinem Umfeld zu lassen. Schlafentzug, so musste ich feststellen, weckt das Tier in mir.
Rückblickend war ich sehr oft traurig, einsam und überfordert - in einem neuen Land, mit schreiendem Baby, das sich gegen jeden Schlaf zu wehren schien, ohne Familie, Freunde oder Unterstützung. Ich hatte, so kam es mir vor, keine einzige Minute für mich, als Katie.
Ich war mir meine größte Feindin. Ich mochte meinen Körper nicht. Meine roten, juckenden Schwangerschaftsstreifen, mein müdes Gesicht, meine stumpfen Haare. Den Haarausfall.
Während mein Baby immer kräftiger wurde, nahm ich immer mehr ab.
Ich war im wahrsten Sinne des Wortes ausgezehrt.

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Jedes Foto von damals erschreckt mich ein wenig. Hat denn niemand gesehen, wie nötig ich Hilfe gebraucht hätte? Vermutlich nicht, weil ich es mit einem Lächeln abgetan, mit barscher Stimme abgewehrt oder gar nicht erst in Erwägung gezogen hätte, fremde Hilfe anzunehmen.
Das ist eine Sache, die ich wirklich unterschätzt habe: Wie es ist, fernab von jeglicher Vertrautheit ein warmes Nest aufzubauen. Wie es sich anfühlt, bei jeder Frage und Entscheidung auf sich allein gestellt zu sein - mit der Verantwortung für einen kleinen Menschen, der rund um die Uhr - 24/7 - an einem zupft, hängt und nuckelt.
Klar: Auch in England gibt es Ansprechpartner für neue Mamis. Es gibt Spielgruppen, Stillgruppen, Heimbesuche... als kompletter Neuling in einer fremden Kultur und Sprache fühlte ich mich aber schrecklich unwohl, irgendetwas davon in Anspruch zu nehmen. Und dann waren noch die unaufhörlichen Gedanken, die ständig durch meinen übermüdeten Kopf rasten:
"Wenn ich wirklich jemandem erzählen würde, wie es mir geht - dann kommen die Behörden, nehmen mir meine Tochter weg, und ich werde sie nie wieder sehen. Vermutlich werde ich ausgewiesen." Unglaublich, was Schlafentzug mit dem Gehirn macht. Damals fand ich meine Gedanken jedenfalls völlig schlüssig und glaubwürdig.
Selbstfürsorge als Mama: Ein langer Prozess für mich.
Heute weiß ich: Alles wird gut. Auch die dunkelsten Momente ziehen irgendwann vorüber. Irgendwann darf ich auch wieder schlafen. Meine Ängste und Sorgen als frischgebackene Mama waren völlig normal.
Heute weiß ich auch: Ich darf, kann und MUSS mir Zeit und Raum schenken. Um für mich wachsen und sein zu können. Um neue Energie zu tanken. Ich muss mir selbst genug sein, um die beste Version meiner Selbst zu sein. Ich muss mir Pausen gönnen. Ich darf um Hilfe bitten und muss es nicht allein schaffen.
Die letzten Jahre - das letzte Jahrzehnt - waren ein wichtiger Prozess in puncto Selbstfürsorge und Selbstverwirklichung. Bei allen Herausforderungen bin ich sehr dankbar für unser schönes Leben, das wir uns erschaffen haben.

Aber ich würde es vielleicht auch nie wieder so machen: Auszuwandern, hochschwanger, ohne echte Vorlaufzeit, Einfindungsphase oder soziale Kontakte. Ich würde mich heute schneller Gruppen und Frauenkreisen anschließen - Menschen kennenlernen, Gleichgesinnte treffen, die Fühler frühzeitig ausstrecken. Damals war ich sehr in mich gekehrt. Ich war oft unsicher und stand mir selbst im Weg.
Obwohl ich gut Englisch sprach, als wir nach Mittelengland zogen - es ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer, von den innersten Gefühlen zu sprechen, mit all den Feinheiten und Nuancen, und genauso verstanden zu werden, wie man in seiner Muttersprache hätte verstanden werden wollen.
Das ständige "Umdenken" und "Vorübersetzen" im Kopf macht schrecklich müde und ist zermürbend, wenn man einfach nur drauflos erzählen oder etwas Konkretes hören will.
Neben zwei Schwangerschaften und Geburten in England gab es dann noch die vielen Fehlgeburten - wo ich mich oft so unverstanden und allein gefühlt habe. Bis endlich Untersuchungen eingeleitet wurden, hatte ich schon mehr durchgemacht, als jede Frau (und jeder Partner) im Leben erleiden sollte. [Eine kleine Anmerkung: Das System ist ganz anders als in Deutschland: hier wird viel weniger auf Voruntersuchungen, Vorsorge und regelmäßige Kontrollen gesetzt. Den Frauenarzt, wie wir ihn kennen, gibt es hier nicht - es sei denn, man wird aufgrund eines medizinischen Bedenkens vom Hausarzt (GP) an einen überwiesen.]
Oft hätte ich mir gewünscht, mehr an die Hand genommen und betreut zu werden. Hier rotieren die GPs aber fast jede Woche: so musste ich meine Leidensgeschichte jedes Mal aufs Neue schildern.
In einer Fremdsprache.
Ich war so unendlich müde und gereizt manchmal.

Heute sehe ich es als großes Geschenk an, zu wissen, wie viel ich als Frau und Mama alles schaffen kann. Das Mamasein im Ausland hat mir eine Stärke und Resilienz gegeben, die mich heute Bäume ausreißen und gelassen auf vermeintliche Herausforderungen reagieren lässt.

War es einfach? No way.
Wäre es leichter gewesen, in meine Heimatstadt zurückzuziehen? Absolut.
Aber ich hatte es mir so ausgesucht: mein Abenteuer, mein Leben im Ausland als kleine Familie... die beste Entscheidung überhaupt, wie ich heute ohne Zögern sagen kann.
Es war gut, meinem Herzen zu folgen. Meinen Töchtern eine Kindheit in Südengland schenken zu können, von der viele nur träumen können. Mir selbst diese Stille und Natur zu schenken, die für meine persönliche Weiterentwicklung so wichtig waren. Uns als Familie Raum zu geben, um zu einem starken Team heranzuwachsen.
Heute bin ich anders. Angekommen. Mit jeder Zelle meines wundervollen Körpers.
Fühl Dich gedrückt und ganz, ganz herzlich umarmt.
Ich wünsche Dir ein erfülltes, glückliches, erfolgreiches Leben.
Ich wünsche Dir so viel Mut, so viel Inspiration und Motivation auf Deinem Lebensweg.
Danke, dass Du heute hier warst, dass Du mir Deine Lebenszeit schenkst!
Alles Liebe aus der Seaside Practice,

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Über die Autorin
Katie Caiger ist Jahrgang 1986, Ehefrau, Mama, ausgebildete Beraterin, Podcasterin und Mentorin mit den Schwerpunkten Resilienz, Selbstverwirklichung und Erfüllung. Sie stärkt Frauen dabei, im In- und Ausland ein zufriedenes, ausgeglichenes Leben zu führen. Die erfolgreiche Gründerin und Potenzialentfalterin ist zweifache Auswanderin und lebt mit ihrem britischen Ehemann, den gemeinsamen zwei Töchtern sowie Hündin Frida an der Südküste Englands in der Grafschaft Dorset. Außerhalb ihrer Sprechzeiten ist sie leidenschaftliche Fotografin, Outdoor-Abenteurerin und Mutstifterin.
MEHR www.britische-sprache-und-kultur.com https://www.instagram.com/katie_caiger/
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IMPRESSUM https://www.katiecaigercoaching.com/impressum

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