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  • AutorenbildKatie Caiger

Tabuthema ​Fehlgeburt: Wie kann ich meine Fehlgeburt verarbeiten?

Aktualisiert: 17. Sept. 2021




Ich bin von neun Fehlgeburten betroffen gewesen. Das heißt, mein Mann und ich haben neun Fehlgeburten durchgemacht. Warum ich das immer wieder so erzähle und wieso ich das Wort Fehlgeburt auch immer wieder sage und schreibe, ist, weil es mir so wichtig ist, dass darum kein Tabu herrscht.





Statistisch gesehen trifft es eine von vier Frauen. Das heißt, in einem Saal von 100 Frauen müssten 25 die Hand heben, wenn ich sie fragte, wer von ihnen schon mal eine Fehlgeburt hatte.

Aber aus meiner persönlichen und beruflichen Erfahrung weiß ich, dass vielleicht zwei oder drei Frauen die Hand heben würden. Warum? Warum bleiben die anderen stumm? Weil es ein Tabu ist, immer noch im 21. Jahrhundert - und ich muss es leider so sagen: es ist in Deutschland noch weit mehr ein Tabu als hier in Großbritannien. Und das Tabu betrifft mich, weil ich davon die Leidtragende war, weil ich da nun mal aus erster Hand leider gut mitreden kann.



In dieser Folge [auf Englisch] schildere ich meine Erfahrungen mit dem Thema Fehlgeburt und erzähle, was mir geholfen hat, mit den wiederkehrenden Verlusten umzugehen.



 



Wie ich meine Trauer nach den Fehlgeburten verarbeitet habe: Meine Geschichte als Betroffene


Seit ich 13 oder 14 Jahre alt war, spürte ich einen Kinderwunsch. Mir war immer klar, dass ich eine große Familie wollte. Niemals war mir dabei in den Sinn gekommen, dass das Leben einen anderen Plan für mich bereit haben sollte. Unerfüllter Kinderwunsch? Fehlgeburt? Kinderlosigkeit? Ein Leben ohne Großfamilie? Ich hatte mir nie Gedanken gemacht, dass etwas schief gehen könnte.



Was vor rund zehn Jahren für mich noch völlig unvorstellbar gewesen wäre: so offen über das Thema Fehlgeburten zu sprechen wie ich es heute tue! Wenn ich einmal in der Zeit zurückreisen könnte und meiner zehn Jahre jüngeren Version gegenüber stehen könnte, würde ich sie erst einmal feste in den Arm nehmen, ihr ein Küsschen auf die Wange drücken und ihr ins Ohr flüstern, dass eines Tages alles gut wird.



„Ich kann leider keinen Herzschlag finden“ – dann hielt meine Welt an


Du ahnst es schon: Vor zehn Jahren stellte sich meine Welt schlagartig auf den Kopf. Es sollte nur eine Routineuntersuchung werden – schließlich hatte ich meinen positiven Schwangerschaftstest kurz zuvor mit klopfendem Herzen in den Händen gehalten und hatte die Gewissheit, dass mein Mann und ich – frisch verheiratet und über beide Ohren verliebt – ein Baby erwarteten. So machte ich mich in der S-Bahn auf den Weg zur Gynäkologin, hüpfte freudestrahlend ins Wartezimmer und grinste wie ein Honigkuchenpferd, als sich die Tür zu ihrem Sprechzimmer öffnete.


Wenn ich heute an diese Szene zurückdenke, werde ich fast ein bisschen neidisch, wie unbeschwert und leichtfüßig ich bis dahin durchs Leben gegangen war. Das war die alte Katie.

Wenige Minuten später hatte meine Gynäkologin dann zögernd inne gehalten. “Wir müssen noch eine vaginale Untersuchung durchführen, da ich hier nicht genug erkennen kann.” Ich weiß noch, wie sie auf meinen Bauch drückte, und sich der kleine Embryo auf dem schwarzen Bildschirm bewegte. Was mir nicht klar war: Er bewegte sich nicht von selbst, sondern nur infolge des Drückens. “Ich kann leider keinen Herzschlag finden,” sagte sie dann.



 



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Ein Satz, mit dem für so viele Frauen weltweit der Kinderwunsch plötzlich in Scherben liegt. Dann ging alles wie im Traum weiter. Ich musste zur Absaugung ins Krankenhaus. An dem Geburtstag meines Mannes. Es folgten Wochen der Isolation. Ich wollte nicht mehr arbeiten, studieren, mit meinem alten Leben in Kontakt treten.


Ich war so zutiefst erschüttert, überwältigt, wütend, beschämt. Bis zu dem Tag hatte ich niemanden gekannt, der jemals eine Fehlgeburt hatte. Natürlich weiß ich heute, dass es statistisch gesehen recht normal ist, und dass viele Frauen einfach nicht über ihr Schicksal reden. Die Folge eines Tabus ist, dass sich Betroffene einfach völlig alleingelassen und ausgegrenzt fühlen.


Dabei können wir unsere Wunden nur heilen, wenn wir Mitgefühl erfahren. Ich habe lernen dürfen, dass es gerade Offenheit und Authentizität waren, der Austausch mit anderen Betroffenen, die nach den vielen Fehlgeburten zu meiner eigenen emotionalen Heilung beigetragen haben.


"Zeit heilt alle Wunden"? Nein. Heilung braucht Mitgefühl, vielmehr noch als Zeit!


Nach meiner ersten lebensverändernden Fehlgeburt (wir zogen danach ins Ausland, um den Schmerz zu vergessen und einen Tapetenwechsel zu erleben) folgten dann noch unfassbare acht weitere. Zwei gesunde, tolle Mädchen haben es in diese Welt geschafft, und dafür bin ich sehr dankbar. Ich kenne inzwischen so viele wundervolle Frauen, deren Kinderwunsch auch nach vielen Runden In-vitro-Fertilisation (IVF) unerfüllt geblieben ist, und musste am eigenen Leib erfahren, dass eine Schwangerschaft nicht immer “einfach so” passiert.




Schwanger nach Fehlgeburt: Eine emotionale Achterbahn


2012 wurde unsere Welt erneut auf den Kopf gestellt: Unsere erste Tochter erblickte das Licht der Welt. Da war es nun, das Wunschbaby, auf das wir so lange warten mussten! Womit ich nicht gerecht hatte: Es fiel mir anfangs unfassbar schwer, eine Bindung zu ihr zuzulassen. Immer wieder schlich sich der Hintergedanke bei mir ein, dass ich auch sie verlieren würde. Ich hatte permanent regelrechte Angstzustände, war geplagt von Albträumen und nahm innerhalb ihrer ersten sechs Lebensmonate sehr stark ab. Ich nahm es als normal hin und dachte, es würde allen frischgebackenen Mamas so ergehen.


Für mich war immer klar, dass ich gerne vier Kinder bekommen wollte – also probierten wir es recht schnell erneut. Doch das Babyglück blieb aus: Es folgte eine Fehlgeburt nach der nächsten, sodass wir letztendlich mehrere Tests durchlaufen mussten, um der Ursache auf den Grund zu gehen.




Die Diagnose: Faktor V Leiden, eine Blutgerinnungsstörung, die scheinbar recht normal und einfach zu medikamentieren war. Nach vielen Versuchen kam dann 2015 auch unsere zweite Tochter gesund zur Welt.


Doch der Wunsch von vier Kindern sollte unerfüllt bleiben, was mich lange Zeit sehr traurig und auch wütend machte. Meine Oma, die tollste Frau der Welt, hatte zehn Kinder zur Welt gebracht, ihre Mutter sogar dreizehn. Und ich? Ich schaffte es nicht einmal über die 7. Schwangerschaftswoche hinaus.


Das Gefühlschaos war vorprogrammiert und Themen wie Selbstliebe, Selbstwertgefühl und auch Intimität in meiner Ehe gerieten bei mir völlig aus dem Gleichgewicht.






Von meiner Trauer hin zur Berufung: meine Arbeit als Trauerbegleitung und Tabubrecherin


Nach intensiver Aufarbeitung und Weiterbildungen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung weiß ich heute, dass ich mein inneres Wohlbefinden nicht von äußeren Faktoren und mein Wert als Frau nicht von einem positiven Schwangerschaftstest abhängen. Du bist ein Geschenk für diese Welt - hab Vertrauen in das Leben. Fehlgeburten akzeptieren kann sehr schwer sein. Auch bei mir hat es lange gedauert.



 



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Heute bin ich sehr dankbar für meinen Lebensweg und diese Erfahrungen. Ohne sie hätte ich niemals den Mut gefunden, mich umzuorientieren und weiterzubilden. Ich hätte niemals all die wundervollen Frauen kennengelernt, die ich heute zu meinen lieben Freundinnen und Wegbegleiterinnen zählen darf.

Ich verstehe, dass das Trauma einer Fehlgeburt sehr groß sein kann – vor allem, weil man so wenig darüber spricht. Das Alleinsein nach einem Schwangerschaftsverlust kann die Trauer und den Schmerz noch viel größer machen – weshalb ich auch so sehr für einen offenen Umgang mit dem Thema Fehlgeburt plädiere.




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Auch, wenn viele Frauen nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden und ein gesundes Kind zur Welt bringen, lässt sich die Fehlgeburt nicht einfach überwinden oder vergessen, wie es so viele meinen.


Aus eigener und beruflicher Erfahrung weiß ich, dass eine Folgeschwangerschaft die Fehlgeburt nicht “wettmachen” kann – ich kenne Frauen, denen selbst nach dreißig Jahren noch die Tränen kommen, wenn sie über ihre Fehlgeburt sprechen. Warum? Weil ein solches Schicksal viel Mitgefühl und Aufarbeitung fordert. Zeit allein heilt noch lange keine Wunden!



Gib Dir die Zeit, die Ruhe und den Raum, den Du brauchst


Es ist ganz normal, wenn Du nach der Geburt Deines gesunden Kindes Gefühle wie Trauer, Wut oder Taubheit verspürst. Ich habe viele Frauen begleitet, die lange Zeit keine Bindung zu ihrem Kind aufbauen konnten. Das ist ein Schutzmechanismus und nach einem Trauma verständlich. Es ist auch normal, wenn Du trotz gesunder Kinder immer wieder auf Deine Fehlgeburt(en) zurück denkst.


Wenn Du Redebedarf hast, heißt das, dass hier einige Dinge noch nicht vollständig verarbeitet wurden. Wichtig ist, dass Du Deine Gedanken und Gefühle anerkennst – hier hilft es sehr, wenn Du sie Dir aufschreibst und mit Deinem Partner redest.


Zuhause reden wir ganz offen über unsere Fehlgeburten, auch mit unseren Kindern. Es ist uns ein großes Anliegen, dass die beiden offen mit dem Thema aufwachsen und verstehen, dass Fehlgeburten etwas völlig Normales sind – und im Umkehrschluss, was ein unfassbares Geschenk es ist, ein gesundes und geliebtes Leben leben zu dürfen.





Fühl Dich gedrückt und ganz, ganz herzlich umarmt.


Ich wünsche Dir ein erfülltes, glückliches, erfolgreiches Leben.


Ich wünsche Dir so viel Mut, so viel Inspiration und Motivation auf Deinem Lebensweg.


Danke, dass Du heute hier warst, dass Du mir Deine Lebenszeit schenkst!


Alles Liebe aus der Seaside Practice,






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Über die Autorin

Katie Caiger, Jahrgang 1986, Ehefrau, Mama, ausgebildete Beraterin, Podcasterin und Mentorin mit den Schwerpunkten Resilienz, Selbstverwirklichung und Erfüllung. Eigentlich wollte sie Räubertochter werden, heute ist sie Räuberleiterin: die Zweifachmama und erfolgreiche Unternehmerin lebt seit einem Jahrzehnt an der Steilküste Südenglands und blüht auf, wenn sie andere inspirieren und im Leben weiterbringen kann. Wenn sie Frauen gerade keine Räuberleiter gibt, ist Outdoorfan Katie garantiert am Meer unterwegs.


Als Dozentin lehrte die gebürtige Deutsche bereits an renommierten Universitäten rund um den Erdball. In ihrem Portfolio: hochkarätige Privatkunden, Global Player sowie top qualifizierte Klienten und Expats, die den Sprung ins “Abenteuer Ausland” wagen wollen.




 



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